… und das absolute Soulfood für schlechte Tage!
Als Frank und ich uns vor über zwei Jahren kennengelernt haben, sind wir recht schnell auf das Thema Essen und Kochen zu sprechen gekommen. Irgendwann hat mir Frank dann davon erzählt, dass er die weltbeste Lasagne machen würde. Mein erster Gedanke dazu war “Moment mal, meine Lasagne ist definitiv die weltbeste Lasagne!”. Ich ging also in den Recherchemodus und habe ein bisschen kritischer nachgefragt, wie er denn darauf käme, dass seine Lasagne so gut wäre. Seine Antwort: “Testesser hätten das mehrfach bestätigt.” Nun gut, mit Testessern konnte ich auch aufwarten… In jedem Fall war mein Ehrgeiz geweckt zu beweisen, dass meine Lasagne bestimmt viel besser wäre als seine. Denn davon war ich felsenfest überzeugt. Hat ja schließlich nicht jeder das Rezept einer italienische Patentante.
Grundsätzlich klang bei seiner Version aber alles schon mal gut: Zwiebeln, Sellerie und Karotten, stückige Tomaten, selbstgemachte Béchamel-Soße. Spätestens jedoch als Frank erzählte, dass in seine Lasagne Erbsen kämen, war ich mir sogar ziemlich sicher, dass meine Lasagne besser sein würde. Denn mal ehrlich, welcher Italiener schmeißt denn Erbsen in seine Lasagne? Fällt euch auch keiner ein? Na also.
Daher war ziemlich schnell klar, dass wir hier ohne ein Vergleichskochen auf keinen grünen Zweig kommen würden. Frank bereitete also an einem Abend seine Lasagne für mich zu und was soll ich sagen… sie war wirklich lecker, aber Erbsen gehören nunmal einfach nicht in eine Lasagne. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Als wir dann etwas später meine Lasagne aßen, saß Frank recht still am Tisch und mümpfelte vor sich hin. Ich habe dann mal ganz vorsichtig nachgefragt, ob denn alles okay wäre und ob’s ihm nicht schmeckt. Daraufhin sagte er ganz zerknirscht zwischen zwei Bissen: “Schmeckt gut, leider besser als meine….”
Tja, Spiel, Satz und Sieg! Seitdem bin ich bei Spusters für die Lasagne zuständig und bin gespannt, ob ihr sie auch so lecker findet.
Woher kommt dieses ultimative Lasagnen-Rezept?
Das Original-Rezept mit normalen Rinderhack, Vollmilch und deutlich mehr Parmesan stammt von meiner Patentante. Sie ist Italienerin, aber in Deutschland aufgewachsen. Als meine Firmung anstand, vor ich glaube mittlerweile 15 Jahren (jesses ist das lange her), fiel sie genau auf den Geburtstag meiner Schwester. Wir mussten daher irgendwie die komplette Verwandtschaft für die Firmung und ihren Geburtstag verköstigen. Es musste also etwas her, was wir gut vorbereiten konnten und dann nach der Kirche nur noch in den Ofen schieben mussten. Die Wahl fiel damals auf ihre Lasagne und ihr Tiramisu als Nachtisch. Das Tiramisu-Rezept muss ich leider hüten wie meinen Augapfel, sonst bekomme ich vermutlich noch die italienische Mafia auf den Hals gehetzt, aber unten findet ihr das Lasagne-Rezept in WW-tauglicher Form zum Nachkochen.
Lasst euch bitte nicht von der langen Vorbereitungszeit abschrecken, italienische Nonnas haben nun mal ausreichend Zeit. Man kann die Lasagne super vorbereiten und im Kühlschrank ein paar Tage lagern oder sogar einfrieren. Die Backzeit im Ofen verlängert sich dann natürlich entsprechend. Fertig ist sie, wenn der Käse blubbert und ihr mit einer Gabel leicht durch die Nudelschichten stechen könnt. So lässt sie sich auch unter der Woche toll als Abendessen einplanen.
Viel Spaß beim Nachkochen und Buon Appetito!
Lasagne Bolognese
8
Portionen90
Minuten30
Minuten10
PunkteZutaten
- Für die Bolognese-Soße:
1 EL Olivenöl
3 kleine Zwiebeln (oder 2 mittlere)
3 Knoblauchzehen
4 Karotten (ca. 300g)
1/2 Sellerie (ca. 300g)
2 EL Tomatenmark
500g Tatar
800g stückige Tomaten
500ml passierte Tomaten
1/2 TL Chilipulver
4 Zweige Thymian (alternativ 1EL gerebelter Thymian)
1 EL Oregano, gerebelt
1 EL Basilikum, gerebelt
- Für die Béchamel-Soße:
3 EL Halbfettmagarine 39%
3 EL Mehl
1l Milch 0,3%
Muskat
- Was ihr sonst noch braucht:
15 Lasagneplatten
80g Parmesan, gerieben
Salz
Pfeffer
Zubereitung
- Die Bolognese-Soße
- Als erstes schält ihr die Zwiebel und schneidet sie in feine Würfel. Die Karotten und der Sellerie werden ebenfalls geschält und in feine Würfel (ca. 5mm Kantenlänge) geschnibbelt.
- In einer großen Pfanne mit hohem Rand oder einem Topf erhitzt ihr das Olivenöl und schwitzt Zwiebel-, Karotten- und Selleriewürfel gute 5min an. Dann presst ihr den Knoblauch dazu und das Tomatenmark. Alles wird gemeinsam nochmal für 2-3min angeschwitzt.
- Als nächstes kommt das Tatar in die Pfanne und wird fein krümelig angebraten. Währenddessen könnt ihr alles schon mal kräftig mit Salz, Pfeffer und ein bisschen Chilipulver würzen. Wenn das Tatar gar ist, könnt ihr die Kräuter dazugeben und alles mit den stückigen und passierten Tomaten ablöschen. Lasst die Soße jetzt für 20-30min auf mittlerer Hitze mit Deckel köcheln und rührt ab und zu um. Sollte die Soße nach der Kochzeit für euren Geschmack noch zu viel Säure haben, könnt ihr eine Prise Zucker dazugeben. Achtet darauf, dass die Soße vom Geschmack her etwas zu stark gewürzt schmecken sollte, da die Lasagneplatten und auch die Béchamel später etwas vom Geschmack wegnehmen.
- Während die Bolognese-Soße vor sich hin köchelt, könnt ihr euch der Béchamel widmen. Dafür stellt ihr euch direkt Margarine, Mehl und Milch bereit, weil es gleich schnell gehen muss.
- Die Béchamel-Soße
- Schmelzt die Margarine im Topf auf mittlerer bis hoher Hitze bis sie anfängt zu blubbern. Dann rührt ihr mit einem Schneebesen das Mehl ein bis eine homogene Masse entsteht. Herzlichen Glückwunsch, ihr habt soeben eine Mehlschwitze gemacht 😉
- Jetzt gebt ihr nach und nach die Milch dazu. Hier müsst ihr kräftig rühren, damit sich keine Klümpchen von der Mehlschwitze bilden. Jedes Mal, wenn die Mehlschwitze die Milch gut angedickt hat, könnt ihr weitere Milch dazugeben bis die ganze Milch im Topf ist und die Soße eine cremige Konsistenz hat.
- Jetzt würzt ihr die Soße kräftig mit Salz und Muskat. Auch hier gilt wieder, lieber ein bisschen zu viel Gewürz als zu wenig.
- Jetzt könnt ihr den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und eine Auflaufform holen. Das Rezept hier reicht für eine Form mit 33x25cm und drei Schichten.
- Das Schichten der Lasagne
- Jetzt wird geschichtet! Zuerst gebt ihr unten in die Form eine kleine Kelle der Béchamel und verstreicht sie gut auf dem Boden. So spart ihr euch das Einfetten.
- Darauf wird eine Schicht aus 5 Lasagneplatten gelegt, es kann sein, dass ihr je nach Maß eurer Form die Platten brechen und stückeln müsst. Auf die Nudelplatten kommt dann 1/3 der Bolognese-Soße und darauf wir dann 1/3 der Béchamel verteilt. Nach diesem Prinzip macht ihr zwei weitere Schichten, sodass ihr mit Béchamel endet.
- Jetzt müsst ihr die Lasagne nur noch mit dem geriebenen Parmesan bestreuen und für 30min in den Ofen schieben.
- Die Lasagne ist fertig, wenn der Käse blubbert, goldbraun ist und ihr mit einer Gabel ganz leicht durch die Schichten stechen könnt. Vor dem Servieren solltet ihr euch noch 10min gedulden und die Lasagne ruhen lassen. So lässt sie sich besser aus der Form heben und die Schichten flutschen nicht so auseinander.
Anmerkungen
- Wer nicht auf Punkte, Kalorien und dergleichen achten muss, kann die Lasagne natürlich auch mit Rinderhackfleisch, Vollmilch und Butter machen.
- Für eine Low-Carb-Variante, lassen sich die Nudelplatten auch super mit Zucchinischeiben ersetzen. Die Garzeit wird dann vermutlich eher bei ca. 20min liegen.
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