… gut Ding will Weile haben.
Zwetschgenmus – oder wie Frank auf hessisch sagen würde “Quetschehonig” – gehört im Herbst einfach zu einem guten Frühstück am Wochenende dazu. Der zimtig-süße Geschmack lässt Weihnachten quasi schon erahnen und der fruchtige Gegenpart erinnert noch an den Sommer. Die perfekte Marmelade für die Übergangszeit also!
Unser Zwetschgenmus kommt gänzlich ohne Gelierzucker aus, dafür muss man allerdings etwas Zeit mitbringen. Da es komplett im Ofen geschmort wird, dauert es natürlich ein wenig länger als im Kochtopf. Jedoch bekommt ihr dadurch ein deutlich zuckerärmeres Mus. Durch die lange Schmorzeit im Ofen reduziert die Masse schön ein und die Gewürze haben ausreichend Zeit ihren Geschmack an das Zwetschgenmuß abzugeben. Und wer hat es nicht gerne, wenn die ganze Wohnung lecker nach Zimt, Vanille und süßer Marmelade duftet? Eben, das dachte ich mir doch.
Auf einem anderen Blog habe ich gelesen, dass man für einen intensiveren Geschmack abgezählte Zwetschgensteine im Ofen mitschmoren soll, die man vor dem Pürieren wieder heraussammelt. Wir haben beide Varianten ausprobiert, einmal mit und einmal ohne Steine und tatsächlich keinen großen Unterschied herausgeschmeckt. Ihr könnt es also gerne ausprobieren, wir werden es wohl nicht nochmal mit Steinen machen. Wer mag, kann übrigens am Ende der Garzeit noch einen Schuss Rum an das Mus geben. Das verfeinert den Geschmack nochmal und gibt eine leckere Note. Aber auch ohne Alkohol schmeckt unser “Quetschehonig” phänomenal!
Zwetschgenmus
4 Gläser
à 350mlmind. 2
Stundenca. 5
Stunden1 Punkt
je 4 TLZutaten
3kg Zwetschgen (oder Pflaumen)
300g brauner Zucker
3 Vanilleschoten
3 Zimtstangen
- Optional
1 Schuss brauner Rum
Zubereitung
- Ihr braucht für die Zubereitung des Zwetschgenmus entweder eine große Auflaufform oder aber ein sehr tiefes Backblech. Es sollte tief genug sein, dass alle Zwetschen reinpassen, aber auch eine ausreichend große Fläche haben, dass die Zwetschgen gut einkochen können im Ofen. Ist alles in der Form zu hoch gestapelt, dauert die Schmorzeit entsprechend länger.
- Zunächst wascht und entsteint ihr die Zwetschgen. Halbiert oder viertelt die Zwetschgenhälften nochmals und legt sie gut verteilt in die Auflaufform.
- Kratzt das Mark der Vanilleschoten heraus und mischt es in den Zucker. Verteilt den Zucker über den Zwetschgen und legt die ausgekratzten Vanilleschoten sowie die Zimtstangen mit in die Form. Deckt alles ab und lasst es für mindestens zwei Stunden bei Zimmertemperaturen stehen (geht auch über länger oder über Nacht). Nach einer Stunde könnt ihr alles einmal gut umrühren, damit sich der Zucker noch etwas besser verteilt. Nach den zwei Stunden sollte sich einiges an Flüssigkeit unten in der Form angesammelt haben.
- Bevor es in den Ofen geht, rührt ihr alles nochmal gut durch und stellt die Form unabgedeckt dann bei 180 Grad Ober-/Unterhitze in den Backofen. Vorheizen ist nicht zwingend notwendig. Nun stellt ihr euch einen Timer auf 30min, denn dann müsst ihr wieder alles umrühren. Und so lasst ihr das Zwetschgenmus nun für insgesamt drei Stunden im Ofen und rührt alle halbe Stunde einmal gut durch.
- Nach den drei Stunden nehmt ihr die Form aus dem Ofen und sucht die Vanilleschoten und Zimtstangen wieder heraus. Püriert die Masse einmal mit dem Pürierstab durch, je nachdem wie fein ihr es wollt länger oder kürzer. Dann könnt ihr die Zimtstangen und Vanilleschoten für einen intensiveren Geschmack wieder zum Mus geben oder ihr schmeißt sie weg.
- Dann wandert das Mus wieder in den Ofen für bis zu zwei Stunden. Rührt wieder alle halbe Stunde um. Wenn ihr mit dem Löffel eine Spur auf dem Boden der Form ziehen könnt, ist das Mus fertig. Da jeder Ofen anders ist, kann das bei euch schneller gehen oder etwas länger dauern. Bei uns war es nach etwa anderthalb Stunden soweit. Jetzt wäre auch der Zeitpunkt an dem man den Schuss Rum unterrührt.
- Wenn das Mus fertig ist, könnt ihr es heiß in sterilisierte Marmeladengläser füllen und die zugeschraubten Gläser für 15min auf den Kopf stellen, damit sich ein Vakuum bildet. Das Mus hält sich kühl und trocken gelagert wie Marmelade für Monate, wenn nicht sogar Jahre.
Anmerkungen
- Die Punkte sind nur pi-mal-Daumen berechnet. In der App findet sich die Angabe 1 Punkt für 2 Teelöffel Marmelade. Diese scheint sich auf gekaufte oder Marmelade mit einem Zucker-Frucht-Verhältnis von 1:1 zu beziehen. Da wir mit dem Mus eher bei 1:10 sind, kann man mit 4 Teelöffeln auf jeden Fall nichts falsch machen, man kann vermutlich sogar deutlich mehr essen.